Klapprad Test – Die besten Modelle im Vergleich

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Das Klapprad ist ein Fahrrad, das sich durch wenige Handgriffe zusammenlegen lässt. In diesem zusammengeklappten Zustand passt das Rad beispielsweise in den Kofferraum eines Autos. Jedoch bringt die besondere Konstruktion des Klapprads auch Nachteile mit sich. Dieser praktische Ratgeber gibt einen Überblick zum Thema Klapprad: Wie funktioniert ein Klapprad? Seit wann gibt es diese praktischen Fahrräder? Wer produziert Klappräder und worauf achten Interessierte beim Kauf?

Die 5 beliebtesten Klappräder

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Klapprad Test

Klapprad vs Faltrad

Klapprad ist die ältere Bezeichnung. Indem Hersteller ihre Modelle als Faltrad bezeichnen, unterscheiden sie sich bewusst von den „älteren Klapprädern“. Diese Modelle aus den 1970er-Jahren haben den Ruf, schwer und unhandlich zu sein. „Moderne Falträder“ sind hingegen leicht und praktisch. Beide Begriffe bezeichnen ein Fahrrad, das sich dank spezieller Konstruktion auf ein kompaktes Maß zusammenlegen lassen.

Klapprad – die Funktionsweise

Wie das Zusammenklappen des Fahrrads funktioniert, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Jedoch folgen alle Modelle einem Prinzip. Die Länge des Fahrrads lässt sich durch ein oder zwei Scharniere reduzieren. Bei einem Scharnier halbiert sich die Länge. Klappräder mit zwei Scharnieren haben nach dem Zusammenklappen nur noch ein Drittel der regulären Länge. Der Sattel ist bei allen Modellen „versenkbar“. Aus einem Klapprad wird so nach und nach ein kompaktes Paket: Auch der Lenker lässt sich platzsparend zusammenklappen.

Laufräder sind nicht klappbar und behalten ihre Größe. Aus diesem Grund haben Klappräder sehr oft kleine Räder. Häufig beträgt die Radgröße 20 Zoll. Einige Hersteller bieten auch Modelle mit 16 Zoll-Rädern an. Bei normalen Fahrrädern sind diese Reifengrößen für Kinder gedacht – nicht so beim Klapprad. Eine längere Sattelstütze (Rohr unter dem Sattel) und ein längerer Vorbau (Rohr zwischen Fahrradgabel und Lenkerbügel) sorgen dafür, dass Erwachsene auf einem Klapprad bequem fahren – trotz der kleinen Laufräder.

Ein kurzer Blick in die Geschichte des Klapprads

Im Jahr 1878 meldete William Grout sein zusammenklappbares Fahrrad zum Patent an. Zu dieser Zeit war das Hochrad modern. Somit war auch das erste Klapprad ein Hochrad, wobei sich das große Vorderrad aus Vollgummi in einzelne Teile zerlegen lies. Ab 1885 kam das sogenannte Sicherheitsniederrad auf, das als Prototyp heutiger Fahrräder gilt. Im Jahr 1896 gab es ein solches Fahrrad erstmals auch zum Zusammenklappen: Der Rahmen besaß in der Mitte ein Scharnier. Somit ist dieses Modell das Vorbild für alle modernen Klappräder.

In den 1960er-Jahren löste das „Moulton Stowaway“ einen Boom aus. Das Fahrrad lässt sich auseinandernehmen, ist aber kein klassisches Klapprad. Mit 16 Zoll-Reifen, Vollfederung und langem Radstand zeigte das „Moulton Stowaway“ jedoch den Weg für die Zukunft auf. Aufgrund des von Moulton ausgelösten Booms erfreuten sich Klappräder großer Beliebtheit, sodass viele Hersteller jeweils ein Fahrrad zum Zusammenklappen im Sortiment hatten.

In den 1970er-Jahren kam das „Bickerton“ auf den Markt. Dieses Faltrad hatte einen Rahmen aus Aluminium und zusammengeklappt war es kleiner als alle seine Vorgänger. An diesem Modell orientierte sich Andrew Ritchie, als er das „Brompton“ entwickelte. Anfang der 1980er-Jahre verkaufte Ritchie das „Brompton“ zunächst in kleinen Stückzahlen. Das „Brompton“ mit seinem sehr kleinen Packmaß wurde trotzdem ein Erfolg: Noch heute ist das Modell auf dem Markt.

Neben dem erfolgreichen „Brompton“ gelten die Modelle von Dahon als Vorbild. Ihr Packmaß ist vergleichbar mit dem eines „Brompton“. Die ersten Modelle brachte das amerikanische Unternehmen in den 1980er-Jahren auf den Markt. Heute ist Dahon der wahrscheinliche größte Klappradhersteller der Welt.

Klapprad – die Vorteile und Nachteile

Der wichtigste Vorteil des Klapprads ist das geringe Packmaß. Nach dem Zusammenklappen ist das Fahrrad zu einem „handlichen Paket“ geschrumpft. Wer dieses zusammengeklappte Paket hochhebt, bemerkt sofort den zweiten Vorteil: Klappräder sind leicht. Also sind diese Fahrräder einfach zu transportieren. Diese beiden Vorteile eröffnen zahlreiche Anwendungsbereiche für diese zuklappbaren Fahrräder.

Aufgrund des flachen Rahmens sind Klappräder nicht so verwindungssteif wie beispielsweise ein Rennrad. Allerdings ist diese geringere Steifigkeit nur bei hohen Geschwindigkeiten ein Problem. Der Umfang eines kleinen Laufrads ist geringer als bei einem großen Laufrad. Bei einer Achsenumdrehung legt ein Fahrrad mit kleinen Rädern somit eine kürzere Strecke zurück. Diesen Nachteil gleichen Hersteller durch die Übersetzung aus. Häufigeres Treten ist auf einem Klapprad somit nicht erforderlich.

Anwendungsbereiche oder in welchen Situationen ist ein Klapprad sinnvoll?

Von den Vorteilen eines Klapprads profitieren viele Radler. Pendler nutzen ein zusammenklappbares Fahrrad in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln. Hier sind verschiedene Kombinationen denkbar. Ein Beispiel: Auf dem Klapprad fahren Pendler zur U- oder S-Bahn-Haltstelle am Rand der Stadt. Mit der U- oder S-Bahn legen Pendler den Weg ins Stadtzentrum zurück und fahren die letzten Meter zum Arbeitsplatz mit dem Faltrad. Ein zusammengeklapptes Rad passt auch problemlos in einen Autokofferraum. Also ist für den Weg zur Arbeit auch die Kombination aus Auto und Faltrad denkbar.

Das geringe Packmaß eines Faltrads ist nicht nur beim Transport in Auto oder Bahn ein Vorteil, sondern auch beim „Parken“. Aufgrund der geringen Größe steht das Klapprad über Nacht in der Wohnung. Auch während der Arbeitszeit steht das Rad zusammengeklappt auf dem Flur des Büros. Eine bessere Diebstahlsicherung ist nicht denkbar. Außerdem wird das Fahrrad nicht in einem Regenschauer nass. Diese beiden Vorteile machen das Faltrad auch für alle Fahrradpendler interessant. Wer jeden Tag den kompletten Weg zum Arbeitsplatz radelt, findet im Klapprad also eine interessante Alternative zum normalen Drahtesel.

Das Klapprad ist das ideale Fahrrad für den Urlaub. Aufgrund der kompakten Größe nimmt es im Wohnwagen oder Campingmobil nur wenig Platz ein. Urlauber sind vor Ort sofort mobil und es fallen keine Leihgebühren für ein Fahrrad an.

Bekannte Hersteller von Klapprädern

Hersteller von klassischen Fahrrädern haben nicht immer das Interesse, auch Klappräder zu entwickeln. Teilweise fehlt den Herstellern auch das notwendige Wissen. Unter den Klappradherstellern gibt es einige Spezialisten, die sich ausschließlich mit der Entwicklung und Fertigung dieses besonderen Fahrradtyps beschäftigen. Zu den bekannten Herstellern gehören:

Tern

Seit der Gründung im Jahr 2011 ist Tern ein Spezialist für Klappräder: Sogar Mountainbikes zum Klappen gehören zum Angebot des taiwanesischen Herstellers. Mit seinem differenzierten Sortiment bietet der Hersteller für jeden Nutzungstyp das passende Klappradmodell. Also finden sowohl Berufspendler das richtige Modell als auch Leute, die ein Klapprad für den Urlaub oder das Wochenende suchen.

Dahon

Das amerikanische Unternehmen besteht seit 1982. Weltweit gehört Dahon zu den führenden Herstellern von Klapprädern und besitzt über 200 Patente. Die Laufradgröße reicht von 14 bis 27,5 Zoll. Somit bietet der Hersteller Klappräder für unterschiedliche Einsatzbereiche an.

Riese und Müller

Mit dem gefederten Klapprad Birdy feierte das deutsche Unternehmen einen Verkaufsschlager. Das war Mitte der 1990er-Jahre. Riese und Müller steht seither für innovative Konzepte rund um das Fahrrad. Heute produziert der Hersteller vor allem E-Bikes und Cargo-Bikes. Jedoch befindet sich auch das weiterentwickelte Birdy im Sortiment. Die Produktion aller Fahrräder von Riese und Müller erfolgt in Deutschland und die Klappräder gehören zum oberen Preissegment.

Brompton Bicycle

Der englische Hersteller hat Anfang der 1980er-Jahre ein Klapprad auf den Markt gebracht. Seit 2017 hat Brompton auch ein Modell mit Elektromotor im Angebot. Die Produktion der Falträder erfolgt in London. Im Prinzip fertigt das Unternehmen nur ein Modell, das es mit vielen unterschiedlichen Ausstattungen anbietet. Bei den Brompton Weltmeisterschaften müssen alle Teilnehmer mit einem Brompton Klapprad an den Start gehen: Um die Klappräder des englischen Herstellers hat sich ein Kult entwickelt.

Worauf achten Radlerinnen und Radler beim Kauf?

Die Laufradgröße

Die Laufradgröße hat Einfluss auf das Packmaß und den Komfort. Bei besonders kleinen Laufrädern leidet der Fahrkomfort und selbst flache Bordsteine werden zum Hindernis. Unter Klapprädern sind 20 Zoll-Räder sehr weit verbreitet. 16 Zoll-Reifen sind kompakter und ermöglichen somit ein geringeres Packmaß. Auch das bekannte Klapprad von Brompton hat Laufräder dieser Größe. Räder mit 16 oder 20 Zoll sind ideal für Berufspendler, die ihr Rad in der Bahn mitnehmen.

Bei Laufrädern mit 24 oder 26 Zoll ist der Fahrkomfort höher. Besonders für längere Ausflüge oder auf unbefestigten Wegen sind größere Laufräder ein Vorteil. Beim Zusammenklappen sind sie aufgrund ihrer Größe jedoch ein Nachteil. Somit sind Klappräder mit dieser Laufradgröße für den Urlaub oder Wochenendausflüge geeignet. Für das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind Modelle mit kleineren Rädern praktischer.

Das Faltmaß und der Klappmechanismus

Viele Hersteller geben das exakte Faltmaß an. In Videos zeigen sie, wie das Zusammenklappen der Fahrräder funktioniert. Dabei wird schnell deutlich, wie gut der Klappmechanismus funktioniert. Das Faltmaß verdeutlicht, ob das Mitnehmen in der Bahn problemlos möglich ist.

Das Gewicht

Auf ein möglichst geringes Gewicht zu achten, lohnt sich besonders für Pendler. Wer sein Klapprad täglich die Treppe zur U-Bahn herauf- und herunterträgt, freut sich über ein leichtes Modell. Teilweise wiegen die Modelle weniger als 10 kg. Für Urlauber und Reisende hat das Gewicht des Rads nicht die gleiche Bedeutung. Wenn der Transport im Campingmobil erfolgt, fällt ein etwas höheres Gewicht nicht auf.

Die Körpergröße

Hersteller von Klapprädern geben in ihren Produktbeschreibungen oft eine maximale Körpergröße an. Aufgrund der kleinen Rahmen ist es für sehr große Personen schwierig, komfortabel auf einem Klapprad zu sitzen. Wer über 180 cm groß ist, schaut vorsichtshalber in der jeweiligen Produktbeschreibung des Herstellers nach.

Das maximale Zuladungsgewicht

Wenn eine Person 70 kg wiegt und ein Gepäckstück von 10 kg auf dem Fahrrad transportiert, beträgt das Gewicht der Zuladung 80 kg. Das maximale Zuladungsgewicht von Klapprädern beträgt 100 kg oder mehr. Also ist eine Überladung eher selten ein Problem. Auf das maximale Zuladungsgewicht achten jedoch besonders schwere Personen. Wenn das Faltrad für Touren mit schwerem Gepäck bestimmt ist, macht die Beachtung des maximalen Zuladungsgewichts ebenfalls Sinn.

Die Schaltung

Klappräder gibt es mit oder ohne Gangschaltung. Für die meisten Nutzer macht eine Gangschaltung Sinn. Mit einer Gangschaltung lässt sich die Übersetzung anpassen, sodass Radlerinnen und Radler ihre Kräfte optimal nutzen. Klappräder gibt es mit einer Ketten- oder Nabenschaltung. Für die meisten Anwendungen sind Schaltungen mit 3 bis 7 Gängen ausreichend. Eine Schaltung mit 18 Gängen ist für den Stadtverkehr selten erforderlich.

Nabenschaltungen erfordern weniger Wartung als Kettenschaltungen. Bei Kettenschaltungen besteht zusätzlich die Gefahr, dass die Kette beim Zusammenklappen des Fahrrads abspringt. Allerdings sind moderne Nabenschaltungen häufig teurer.

Verkehrssicherheit beim Klapprad

Jedes Fahrrad muss verkehrssicher sein – auch das Klapprad. Also sind eine Lichtanlage und diverse Reflektoren verpflichtend. Zwei funktionierende Bremsen und eine Klingel benötigen Fahrräder ebenfalls. Die meisten Hersteller verkaufen nur Klappräder, die alle Anforderungen bezüglich der Verkehrssicherheit erfüllen.

Allerdings gibt es Modelle, die auf Lichtanlage, Reflektoren und Schutzbleche verzichten. Wer mit einem solchen Faltrad am Straßenverkehr teilnehmen möchte, rüstet sein Modell nach. Alle erforderlichen Komponenten sind im Fachhandel erhältlich.

Klappräder mit Elektroantrieb

Elektromotor und Akku haben auch vor dem Faltrad nicht Halt gemacht. Mittlerweile bieten zahlreiche Hersteller Modelle mit elektrischer Unterstützung an. Der Elektromotor erhöht die Reichweite. Also ist ein Elektro Klapprad nicht für Pendler interessant. Im Urlaub sind mit Unterstützung eines Elektromotors längere und komfortablere Tagesausflüge möglich. Allerdings sind die Kosten für ein Faltrad mit Elektromotor deutlich höher.

Zubehör für das Klapprad

Das Tragen eines Fahrradhelms erhöht die Sicherheit. Auch bei Verwendung eines Klapprads gilt dieser Grundsatz. Wer mit seinem Modell täglich zur Arbeit pendelt, benötigt regendichte Bekleidung – am besten Hose und Jacke.

Für Klappräder gibt es darüber hinaus spezielles Zubehör. Dazu gehören Hüllen, die sich über das zusammengeklappte Fahrrad ziehen lassen. Diese Schutzhüllen vereinfachen den Transport. Vor allem bei langen Strecken im Flugzeug oder Fernzug ist die Verwendung sinnvoll. Bei der Reise in den Urlaub ist das Faltrad in einer Hülle sicher verstaut. Andere Gepäckstücke verhaken sich nicht an dem Fahrrad und die Fahrradkette verschmiert nichts.

Fazit

Entscheidend für die Wahl eines Klapprads ist der geplante Anwendungsbereich. Berufspendler haben andere Ansprüche als Urlauber. Beim Ausflug am Wochenende oder im Urlaub ist Fahrkomfort wichtiger als ein geringes Gewicht. Also sind große Laufräder sinnvoll. Pendler achten hingegen auf ein geringes Gewicht und besonders kleines Packmaß. Außerdem ist die unterste Preisklasse nicht empfehlenswert: Wer mit seinem Klapprad jeden Tag zur Arbeit fährt, braucht ein zuverlässiges und langlebiges Modell.

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