Sitzkissen Test – Die besten Modelle im Vergleich

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Ein Sitzkissen kann eine gute Sache sein: Es unterstützt beim Sitzen am Schreibtisch, im Auto und im Flugzeug. Doch es kann mehr als nur die Sitzposition verbessern.

Moderne orthopädische Sitzkissen sind ausgeklügelt in Form und Material. Dadurch bieten sie viele hilfreiche Funktionen, erschweren aber auch die Auswahl.

Dieser Ratgeber hilft: Er stellt die wichtigsten Sitzkissen vor, erklärt die Unterschiede und für wen sie geeignet sind. Test und Erfahrungsberichte helfen bei der Kaufentscheidung!

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Sitzkissen Test

Sitzkissen: orthopädisch oder normal?

Langes Sitzen führt stets zu demselben Problem. Bei der Arbeit oder im Flieger, irgendwann sackt man zusammen. Häufig vergisst man auch, regelmäßig die Sitzposition zu ändern.

Doch stundenlanges Sitzen in derselben Haltung geht auf den Rücken. Das Problem: Die Bandscheiben werden zu stark belastet.

Mit einem Sitzkissen lässt sich ganz gezielt gegensteuern. Dabei bedingt ihre Beschaffenheit ihren späteren Einsatz.

Orthopädisches Sitzkissen Funktionen:

  • bequemer sitzen
  • Schmerzen lindern oder vorbeugen
  • Sitzhaltung verbessern
  • langes Sitzen besser vertragen

Wie funktioniert das Sitzkissen?

Häufig besteht es aus mehreren Schichten unterschiedlicher Materialien, die eine rutschfeste Unterlage am Platz hält. Zudem ist es oft ergonomisch geformt.

Das heißt, das Kissen weist eine ganz bestimmte Form auf. Sie hilft dem Sitzenden, die richtige Position zu finden und zu halten.

Meist soll dadurch die Wirbelsäule entlastet werden. Diese Kissen erkennt man auf einen Blick: Sie besitzen eine Aussparung, entweder an der Rückseite oder in der Mitte.

Wo die Aussparung ist, kann der sitzende Körper vom Druck des eigenen Gewichts entlastet werden.

Weiterhin gibt es Kissen, die den Druck gleichmäßig über die gesamte Sitzfläche verteilen. Sie besitzen keine derartige Aussparung.

Wie auch immer sie aussehen, alle Kissen sollten im Test eine natürliche und aufrechte Haltung beim Sitzen fördern.

Wozu dient das orthopädische Sitzkissen?

Damit lässt sich vieles anfangen. Denn in der heutigen Zeit sitzen die Menschen viel, bewegen sich also weniger.

Das Ergebnis sind häufig Rückenprobleme. Für solche Menschen eignet sich ein solches Kissen, entweder zum Vorbeugen oder zum Vermeiden allzu starker Schmerzen. Es kann jedoch auch bei anderen gesundheitlichen Problemen helfen.

Prinzipiell werden nämlich stets bestimmte Stellen des Körpers entlastet. Der verbleibende Druck wird gleichmäßig verteilt. Damit kann dieses Kissen in vielen Situationen eingesetzt werden.

  • Dekubitus-Vorsorge
  • Vermeidung von Haltungsschäden
  • Stöße beim Autofahren dämpfen
  • Bequemer sitzen im Flugzeug, Auto, LKW, Bürostuhl, Rollstuhl
  • Gaming Sessions ohne Rückenschmerzen genießen

Hilfreich war im Test ein Sitzkissen für Menschen mit folgenden Problemen:

  • Hämorrhoiden
  • Verletzungen des Steißbeins
  • Bandscheibenvorfall, weitere Wirbelsäulen-Probleme
  • Wundsitzen (Dekubitus)
  • Kreuzbeinschmerzen
  • Ischias-Nerv
  • Sitzprobleme in der Schwangerschaft

Wirkung auf den menschlichen Körper

Die Druckentlastung erfolgt immer an der Stelle der Aussparung. Befindet sie sich auf einer Seite, ergibt sich eine charakteristische Schmetterlingsform. Sie dient dazu, Druck von der Wirbelsäule abzuleiten hin zu den Oberschenkeln.

Diese wiederum liegen zu beiden Seiten einer Erhebung am Kissen sicher in zwei Mulden. Damit verhindert das Kissen zugleich ein Verrutschen in eine ungünstigere Position. Ebenso verhält es sich bei runden Kissen, welche die Aussparung in der Mitte haben.

Nur dass hier weniger die Wirbelsäule entlastet wird als vielmehr der empfindliche Analbereich. Perfekt können solche Kissen bei Problemen mit Hämorrhoiden sein.

Auch hier wird die heikle Stelle entlastet und der Druck auf die verbleibende Sitzfläche verteilt. Ein weiterer Vorteil solcher Kissen besteht in der besseren Durchblutung der Beine.

Vorteile

  • Weniger Stress: mehr Konzentration bei Arbeit und Autofahren
  • Wirbelsäule nimmt ihre natürliche Form ein
  • Verspannung vermeiden
  • Chronische Schmerzen lindern
  • Bessere Durchblutung

Unterschied zwischen orthopädischem und normalen Sitzkissen

Ein orthopädisches Kissen ist also kein herkömmliches Sitzkissen. Es ist eine Spezialanfertigung, die bestimmten Zwecken dienen soll.

Seine Herstellung, sein Aufbau und seine Funktion sind völlig anders als beim normalen Stuhlkissen. Letztere sind häufig mit Schaumstoff gefüllt oder mit Luft.

Hingegen bestehen orthopädische Sitzkissen aus einem einzigartigen Mix verschiedener Materialien. Zudem ist die Form sehr speziell.

Verschiedene Arten orthopädischer Kissen

Flächig oder ergonomisch geformt?

Die Form bedingt den Einsatz: Gibt es eine Aussparung, wird der Teil des Körpers dort entlastet. Man nennt diese Kissen auch ergonomisch geformt.

Eine fehlende Aussparung verteilt also das Gewicht gleichmäßig über die gesamte Fläche. Beides hat Vor- und Nachteile: Schließlich ist beim ergonomischen Kissen die Sitzposition nicht so stark vorgegeben.

Das ermöglicht Mikroveränderungen ebenso wie größere Wechsel der Position. Sind auf der Fläche Noppen angebracht, können sie die Beine dabei auch massieren.

Flächig

Vorteile

  • Gewichtsverteilung gleichmäßig
  • Wechsel Sitzposition möglich

Nachteile

  • keine gezielte Entlastung möglich

Ergonomisch 1: Schmetterlingsform

Die Schmetterlings- oder Butterfly-Form hat ihren Namen zu Recht, denn das Aussehen dieses Kissens erinnert an einen Schmetterling.

Ein ständiger Wechsel der Sitzposition ist hier nicht vorgesehen. Zwei Vertiefungen für die Schenkel lassen das auch gar nicht zu.

Dieses Kissen eignet sich für den Einsatz im Rollstuhl ebenso wie im Auto oder am Schreibtisch. Während des Sitzens entlastet der Mensch dadurch sein Steißbein.

Butterfly

Vorteile

  • fördert gerade Haltung
  • entlastet Wirbelsäule / Steißbein

Nachteile

  • wenig Bewegungsfreiheit

Ergonomisch 2: Rundform

Die andere häufige Art von orthopädischen Kissen ist auch als Hämorrhoiden-Kissen bekannt. Es ist rund, wobei die Aussparung hier in der Mitte liegt.

Dadurch entlasten Nutzer ihren Analbereich. Dieses Kissen sieht aus wie ein Ring, aber auch ein Hufeisen ist gebräuchlich. Wer unter Prostata-Problemen leidet, könnte ebenfalls von diesen Kissen profitieren.

Rundform

Vorteile

  • gut geeignet für gezielte Entlastung, zum Beispiel bei Hämorrhoiden
  • angenehme Sitzposition bei etwas mehr Bewegungsfreiheit

Nachteile

  • weniger gerade Haltung gefördert

Größen

Orthopädische Kissen müssen passen. Dabei spielen die Maße des Stuhles eine Rolle, aber auch die des Menschen. Hersteller tragen dem Rechnung, indem sie verschiedene Größen anbieten.

Meist sind es zwei verschiedene, eine normale und eine Übergröße. Besonders ergonomisch geformte Kissen sollten den Proportionen des Nutzers entsprechen. Wer meint, mit keiner der im Handel erhältlichen Größen auszukommen, sollte seinen Arzt konsultieren.

Vielleicht gibt es noch eine andere Lösung für das betreffende Problem. Zudem verbindet sich mit mehr Größe auch mehr Gewicht. Eine weitere wichtige Kennziffer der Kissen ist darum deren maximale Belastung.

Für welches Gewicht eignen sich die Kissen?

Standardkissen sind dazu ausgelegt, problemlos Menschen bis ungefähr neunzig Kilogramm zu tragen. Übergewichtige Personen achteten im Test auf diese Angaben: Large oder XXL heißt weit über 100 Kilogramm.

Dann verträgt das Kissen das Gewicht auch über Stunden, ohne die Form zu verlieren oder kaputtzugehen. Im Test zeigte sich, dass viele Modelle sogar bis zu 135 Kilo vertrugen.

Material

Ein gutes Kissen erkennt man am hochwertigen Innenmaterial. Das kann Gel oder Schaumstoff oder eine Mischung aus beidem sein.

Besteht es aus mehr als einer Schicht, erfüllt jede davon ihren Zweck: Die unterste Schicht sollte rutschfest sein. Häufig besteht sie aus Noppen, welche das Kissen an seinem Platz halten.

Schaumstoff ermöglicht weicheres Sitzen als ein harter Bürostuhl. Bei hochwertigen Kissen folgt oben noch eine kühlende Gelschicht, womöglich mit weiteren Polstern. Der Bezug ist stets waschbar, das Sitzkissen selbst sollte atmungsaktiv sein.

Kissen mit Wabenstruktur

Ob ein Kissen atmungsaktiv ist oder nicht, lässt sich mit verschiedenen Mitteln erreichen. Eine noch recht neue Methode besteht darin, dem Sitzkissen eine Wabenstruktur zu geben.

Ähnlich einen Bienenstock sind viele kleine Waben aneinandergepresst. Sie lassen die Luft zirkulieren, auch wenn der Nutzer auf dem Kissen sitzt. Dabei wird die entstehende Wärme zur Seite hin abgeleitet.

Diese Kissen fühlen sich sehr bequem an, wie Nutzer im Test bestätigten. Eine andere Möglichkeit, das Kissen zu füllen, ist Memory-Schaum.

Was heißt Memory-Schaum?

Memory Schaum oder auch Memory Foam lässt sich bei orthopädischen Sitzkissen sehr gut verwenden. Denn dieser Schaum nimmt so gut wie kein anderes Material die Körperform an.

Das Prinzip hat sich bei Matratzen bewährt. Dabei kann der Körper ohne Druck und so, wie er es braucht, gelagert werden. Beim Sitzkissen funktioniert das auch gut, denn hier sind die Körperkonturen ebenso wichtig.

Möglich macht es Visco-Schaum, der Druck und Körperwärme zum sogenannten Memory-Effekt verarbeitet. So lassen sich etwaige Durchblutungsstörungen weitgehend vermeiden. Auch diese Kissen sind überaus bequem.

Wozu dienen Kissen mit Noppen?

Noppen können mehreren Zwecken dienen: Auf der Unterseite verhindern sie das Verrutschen des Kissens während der Nutzung. Auf der Oberseite hingegen fördern sie die Durchblutung der Beine und des Gesäßes.

Zudem trainieren sie die Muskulatur des Rückens. Vorteil: Je unruhiger man sitzt, desto mehr trainiert man hier auch seine Tiefenmuskulatur.

Bei dieser Art von Kissen muss fortwährend die Balance gehalten werden, was für einen guten Massageeffekt sorgt. Damit es nicht zu unbequem wird, verstecken sich die Noppen aber meist unter dem Bezug.

Worauf noch achten?

Härtegrad

Verschiedene Härtegrade dienen nicht nur der Bequemlichkeit. Sie geben auch einen Hinweis darauf, für welche Personen das Kissen geeignet ist.

Denn je schwerer man ist, desto mehr Druck übt man darauf aus. In dem Fall bietet sich ein härteres Kissen an.

Tipp: Aufblasbare Kissen lassen sich individuell mit Luft befüllen. Hier kann jeder selbst entscheiden, ob es weniger hart oder härter sein soll.

Wer weich bevorzugt, pumpt einfach etwas weniger Luft. Bei diesen Kissen ist häufig die Luftpumpe bereits enthalten.

Kühlschicht

Ergonomische Kissen kommen häufig mit Kühlschicht in den Handel. Das hat seinen Sinn, denn dies ist wichtig für die Entspannung.

Wer viel und lange sitzt, empfindet oft eine Kühlung als angenehm. Mit einem Gel, das die Kühlschicht ausmacht, lässt sich dies bewerkstelligen.

Dann ist an Schenkeln und Hüfte die Temperatur stets moderat. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass die Beine noch besser durchblutet werden. Verspannungen können so gar nicht erst entstehen.

Bezug

Hier bieten sich diverse Stoffe an. Atmungsaktiv sollten sie in jedem Fall sein. Denn nur so lässt sich gewährleisten, dass man auch im Sommer nicht am Kissen klebt. Am besten eignen sich netzartige Stoffe, welche die Luft ungehindert zirkulieren lassen.

Griff

Er ist nicht zwangsläufig angebracht, macht die Nutzung des Kissens aber praktischer. Mit einem Griff zum Tragen lässt sich das Kissen leicht abnehmen oder auflegen sowie transportieren.

Woher bekommt man ein orthopädisches Sitzkissen?

Gute und hochwertige Kissen vertreibt jedes Sanitätshaus. Hier erwartet Kunden auch sehr gute Beratung und das Fachwissen der Verkäufer.

Dafür dürfte es etwas teurer sein, zudem gibt es weniger Auswahl als online. Gleiches gilt für den Bezug über eine Apotheke. Die beste Quelle für orthopädische Kissen ist deshalb der online Versandhandel.

Seien es die bewährten Kaufportale oder große Versandhäuser, hier trifft man auf viele Kundenberichte.

Diesen Vorteil sollten alle Kaufwilligen nutzen: Andere Käufer haben vielleicht das Kissen bereits einem Praxis Test unterzogen. Das ist stets eine unschätzbar wertvolle Quelle, um Fehlkäufe zu vermeiden!

Gibt es einen Test der Stiftung Warentest?

Leider ist bis heute noch kein Sitzkissen Test der unabhängigen Stiftung Warentest erschienen. Daher sollten Kaufwillige auf die online verfügbaren Erfahrungsberichte zurückgreifen.

Schließlich bieten sie einen umfassenden und praxisnahen Test, der Vorzüge und Nachteile eines jeden Produktes deutlich macht.

Kunden Test Berichte: Was bemängeln die anderen?

Diese Punkte wurden im praxisnahen Test besonders bemängelt. Oft waren sie sogar ein Grund, die gekauften Produkte zu retournieren. Wer zu hochwertigen Produkten greift, hat selten diese Probleme:

  • Schaum sackte dauerhaft zusammen, Kissen wurde mit der Zeit dünner.
  • Kissen war nicht rutschfest.
  • Bezug lief nach dem Waschen ein, trotz Beachtung der Pflegehinweise.
  • Zu groß für den Schreibtischstuhl.

Checkliste

  • Für welchen Zweck?
  • Form ergonomisch oder flächig?
  • Für welches maximale Gewicht?
  • Waschbarer Bezug?
  • Mit oder ohne Noppen?
  • Mit integrierter Kühlschicht?
  • Atmungsaktiv?
  • Welche Höhe hat das Kissen?

Sitzkissen Alternativen

Aufblasbares Sitzkissen

Einfache aufblasbare Sitzkissen können eine gute Alternative sein, erklärten andere Nutzer im Test. Sie sind flexibel, lassen sich leicht verstauen und auf Reisen mitnehmen.

Hohen Ansprüchen werden sie aber kaum gerecht, etwa Wirbelsäule entlasten oder bei Hämorrhoiden Schmerzen dauerhaft vermeiden. Doch man sitzt dadurch höher und hat es ein wenig bequemer als ganz ohne Kissen.

Gymnastikbälle / Sitzball

Sie bieten sich vor allem dann an, wenn es sportlich zugehen soll. Wer auf einem Sitzball sitzt, der tut es automatisch richtig.

Das kann auf Dauer aber anstrengend sein. Zudem nimmt der Sitzball viel mehr Platz ein. Er lässt sich auch in der Höhe nicht verstellen und nur für gewisse Zwecke einsetzen. Auto oder Flieger sind damit undenkbar.

Pflege und Reinigung orthopädisches Kissen

Zu reinigen ist vor allem der Bezug des Kissens. Er muss zwingend abnehmbar sein und sich in der Maschine reinigen lassen.

Dabei sollten stets die Herstellerangaben beachtet werden: Manche Bezüge dürfen nur bei 30 Grad Celsius gereinigt werden. Andere lassen sich bei 40 Grad waschen. Der Praxis Test ergab: Die meisten Bezüge dürfen in den Trockner.

Kann ich ein Sitzkissen auf Rezept bekommen?

Das kann funktionieren. Es hängt von den persönlichen Voraussetzungen ab: Wer dauerhaft an schlimmen Rückenschmerzen leidet und mit diesen Kissen eine Erleichterung verspürt, sollte seinen Arzt nach einem Rezept fragen.

Wie teuer sind solche Sitzkissen?

Günstige Modelle gibt es bereits für unter 20 Euro. Mehr auszugeben kann sich aber lohnen: Wer um 50 Euro für ein etwas besseres Kissen investiert, darf auch ein Plus an Qualität erwarten: Langlebigkeit, Verarbeitung und schadstofffreies Material.

Fazit

Orthopädische Sitzkissen dienen vielen Zwecken. Vor allem entlasten sie bestimmte Bereiche des Körpers. Dadurch verhelfen sie bei Schmerzen zu einer besseren Sitzhaltung.

Man kann dann nicht nur länger sitzen, sondern im günstigen Fall auch beschwerdefrei. Das hängt aber davon ab, dass man das richtige Kissen kauft.

Wer an Hämorrhoiden leidet, benötigt ein anderes Modell als jemand mit Bandscheibenvorfall. Ergonomisch geformte Kissen können hier viel bewirken.

Wie sich im Test zeigte, lohnt es sich durchaus, mehr zu investieren. Gute Kissen sind atmungsaktiv, ihr Bezug ist maschinell waschbar und sie passen sich perfekt an den Körper an.

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