Das Boxen und generell der Kampfsport werden immer beliebter. Ein Training, bei dem man Kalorien verbrennen, sich auspowern und Stress und Aggressionen abbauen kann. Zudem trainiert man gleichermaßen Ausdauer, Kraft und Reaktion. Jeder kennt den klassischen Boxsack, auf den man (im besten Fall auch koordiniert) einschlägt. Doch für das Training zuhause gibt es noch spannendere Trainingsgeräte als diesen. Schon mal etwas vom Doppelendball gehört?
Ratgeber zum Doppelendball
Wir haben im Test verschiedene Formen des Doppelendballs angesehen. Doch vorab einmal mehr zur Frage: Was ist das Besondere an einem Doppelendball? Es handelt sich dabei um einen Punchingball, der an der Unter- und Oberseite mit einem elastischen Band befestigt wird. Der Drehwirbel an der jeweiligen Befestigung macht die Bewegung des Balls besonders flexibel. Die Gummibänder an Ober- und Unterseite werden an der Zimmerdecke und dem Boden befestigt, wodurch der Doppelendball quasi in der Luft steht.
Im Vergleich zum Boxsack ist der Doppelendball für das Training von Konterangriffen und auch für die Verbesserung der Reflexe und der Angriffsgeschwindigkeit geeignet. Hat man erstmal auf den Doppelendball „draufgehauen“, ist es eine große Herausforderung, ihn nochmal präzise zu treffen. Denn der Ball federt unregelmäßig, impulsartig und sprunghaft vor und zurück. Das simuliert das Verhalten eines echten Gegners im Boxen und macht möglich, dass man Ausweichmanöver sowie schnelle Gegenangriffe trainiert.
Sport mit dem Doppelendball im praktischen Test
Natürlich muss man dieses spezielle Training im praktischen Test betrachten. Ist man gänzlich ungeübt oder gar nicht erprobt im Kampfsport, ist der Doppelendball eventuell nicht das ideale Trainingsgerät. Empfehlenswert ist es, das Boxtraining auf Etappen zu steigern. Wer professionell Boxsport betreibt, wird sich zum Training mit einem Anfänger nie gleich zum Doppelendball stellen. Anfangs werden die Grundübungen perfektioniert. Schließlich muss man überhaupt mal lernen, richtig auf das Gerät einzuschlagen.
Nicht ganz so, wie man es sich im ersten Moment vorstellt…
Viele stellen sich das Training mit Kampfsportgeräten wie Boxsack, Speedball oder eben dem Doppelendball so vor, dass sie einfach impulsgesteuert und aus ganzer Kraft auf ebenjenes einschlagen. Mit voller Wucht und eher aggressiv knallen sie dann mit geballten Fäusten auf den Punchingball oder die Boxsäcke ein.
Das ist aber genau der verkehrte Weg. Es muss System und Überlegung hinter den Schlägen und Bewegungen stecken. Darum erhöht sich mit einem schwingenden, springenden Gerät wie diesem auch der Schwierigkeitsgrad enorm. Schon auf einen starren, eher unbeweglichen Gegenstand wie einen Boxsack einschlagen kann eine Challenge sein, wenn man es richtigmachen will.
Deshalb empfiehlt es sich, die Bewegungen und Hits sowie auch den Stand (nicht bloß die Fäuste spielen beim Kampfsport eine große Rolle) vor dem Training mit diesen Geräten zu perfektionieren. Dazu gibt es Tutorials und Kurse, aber am besten lernt man diese Grundübungen mit einem Trainingspartner, der schon länger in derartigen Bereichen trainiert und das entsprechend gut kann.
Unser Test hat ergeben, dass ein Training mit dem Doppelendball erst dann zielführend ist, wenn Grundzüge des Boxens beherrscht werden und gewisse Schläge, Angriffs-, Verteidigungs- sowie Kontermethoden automatisiert ausgeführt werden können.
Welche Arten von Doppelendbällen gibt es?
Als solcher gibt es nur eine Art Doppelendball: Nämlich jenen, den man eben an Unter- und Oberseite mit elastischen Gummibändern derart befestigt, dass er in der Luft steht. Dies sollte natürlich mit entsprechender Bewegungsfreiheit in Kombination stehen. Man soll sich schließlich frei und uneingeschränkt rund um den Doppelendball bewegen können, als wäre es ein „echter“ Boxgegner. Ein Test von Manövern und Angriffen soll realitätsnah ermöglicht werden.
Aber es gibt auch andere Trainingsbälle für das Boxen. So ist in diesem Sport beispielsweise auch die Boxbirne sehr beliebt. Unter Insidern nennt man Boxbirnen in größerer Ausführung übrigens „Big Berta“ (Funfact). Diese wird an einer stabilen Plattform an einer (bitte tragenden!) Wand befestigt und hängt auf dieser frei. Bei einer Boxbirne geht es fast ausschließlich darum, die Geschwindigkeit zu trainieren. Deshalb ist eine andere Bezeichnung für dieses Trainingsgerät auch Speedball.
Bezüglich Schnelligkeit, Kraft und Technik kann hier der klassische Punchingball angeführt werden. Dieser kann am ehesten mit dem Doppelendball verglichen werden, da er ebenso für ein intensives Reflex-, Ausdauer- und Techniktraining verwendet werden kann. Der Punchingball ist auf einem stabilen Standfuß und auf einem schwingenden, flexiblen Stab befestigt. Auch bei diesem ist ein Umrunden des Trainingsgeräts möglich und simuliert daher den Gegner beim Boxen. Der Ball schwingt, daher kann man das Ausweichmanöver, sowie die Schlagkraft mit den Fäusten gleichermaßen erhöhen. Auch für Kickboxen ist der Punchingball eine sehr gute Variante, da so der Test von Beinfertigkeiten und auch die Standfestigkeit durchgeführt werden kann.
Last but not least kann hier der Klassiker fürs Boxtraining noch beschrieben werden: der Boxsack. Mit ihm hat alles begonnen. Er kann vor allem für das Training von präzisen Schlägen und auch der Schlagkraft benutzt werden. Bei Boxsäcken gibt es den Vorteil, dass man für den Test der eigenen Power und Kraft nicht auf einen Trainingspartner einschlagen muss, sondern dies am Gerät ausprobieren kann: Ohne blaue Flecken und Schmerzen eines Trainingspartners.
Apropos Trainingspartner: Beim Boxen ist das Training mit Pratzen auch erwähnenswert. Dazu braucht man wirklich effektiv einen Trainingspartner, der sich diese Pratzen überzieht und mit entsprechenden Bewegungen ausweicht oder kontert. Der Boxer in der aktiven Rolle versucht, mit Punchs (Schläge) und Kicks (im Falle von Kickboxen) diese Pratzen zu treffen und kann natürlich nicht wissen, wie sich der Gegner/Trainingspartner bewegt und wie er jeweils darauf reagiert. Auch hier werden Impulse und Schnelligkeit trainiert.
Warum all diese Trainingsgeräte in unserem Ratgeber angeführt werden, obwohl es doch um den Doppelendball geht? Ganz einfach: Unser Test hat ergeben, dass der Doppelendball sämtliche positive Eigenschaften der soeben beschriebenen Boxtrainingsgeräte vereint und auf ein ganz neues Level bringt. Der Doppelendball ist zum Trainieren, Präzisieren und zum Test der Fähigkeiten Reaktion, Defensive, Schlagkraft und auch Ausdauer das perfekte Produkt.
Der Doppelendball im Test: Vor- und Nachteile
Der Überblick über das Training mit dem Doppelendball ist nun vorhanden, was man alles damit trainieren kann ist jetzt klar. Für fortgeschrittene Skills in den Bereichen Kraft, Ausdauer, Speed und Reflexion sind Doppelendbälle schlichtweg ideal und das ideale Trainingsgerät. Doch zusammenfassend muss man sich natürlich auch anschauen, welche Vorteile und Nachteile das Training mit dem Doppelendball hat.
Der Nachteil
Alles hat Vor- und Nachteile. Nach unserem Test ist dieses Training nur und ausschließlich für Fortgeschrittene empfehlenswert, dies könnte man als negativen Aspekt hervorheben. Ein Anfänger könnte mit dem Training mit dem Doppelendball schnell die Freude am Sport verlieren.
Warum das so ist? Dies beantwortet sich schon innerhalb der Aussage an sich. Mit dem Doppelendball zu trainieren bedeutet extrem schnelles Training. So schnell und impulsartig trainiert man mit keinem anderen Boxsportgerät, weshalb der Doppelendball auch ungeeignet ist für Ungeübte oder beispielsweise als lustiges Aggressions-Abbau-Gerät für Kinder.
Tipp: Für Kinder sind Boxtrainingsgeräte oft sehr spannend und viele (vorwiegen) Jungs wünschen sich als Geschenkidee immer wieder ein derartiges. Damit sie so richtig „Draufhauen“ lernen und ein actionreiches Spielzeug haben. Für Eltern auch empfehlenswert, denn auch als Cardio-Training ist Boxen super, mehr Bewegung für die Kids ist doch immer toll.
Doch für die Kleinen eignen sich größentechnisch-angepasste Boxsäcke und Punchingsballs viel besser als ein frustrierender Doppelendball. Gerade für Kinder ist es nämlich wichtig, dass das Training nicht nur Sport, sondern eben auch Spaß ist. Den Doppelendball einmal zu punchen und dann gar nicht mehr zu erwischen, weil er so schnell hin- und zurückfedert, sich dann auch noch die Nase daran anzuhauen: Das ist nicht Ideal für Beginner und Kids.
Die Vorteile im Überblick
Doch nun zu den erfreulichen Dingen daran: die Vorteile überwiegen bei einem Doppelendball über den Nachteilen. Bei dieser Pro und Contra Liste reicht die Spalte mit den Vorteilen viel höher. Zwar ist das Gerät nach unserem Test nichts für Anfänger. Doch hat er für Fortgeschrittene oder sogar Profisportler durch die Bank grandiose Eigenschaften.
Boxspezifische Manöver oder Intervalle kann man mit keinem Gerät besser trainieren als mit dem Doppelendball. Der Test von Antizipation und Reaktionsgeschwindigkeit geht mit keinem anderen Gerät ansatzweise so gut wie mit diesem. Somit sind auch das Training und auch der Test von Timing, Reflexen und Schlagpräzision möglich.
Ein weiterer Vorteil am Doppelendball ist, dass sich für ein Boxtraining zuhause auch kein anderes Gerät so gut eignet: Die Befestigung ist unkompliziert und ohne Bohrer möglich. Außerdem lässt sich an einem Doppelendball das Training immer wieder steigern, ohne dass es plötzlich stagniert. Dieses Gerät bietet aufgrund seiner unberechenbaren und schnellen Haptik jedes Mal wieder eine neue Herausforderung!
Kaufberatung zum Doppelendball
Wenn ein Kauf eines Doppelendballs zur Option steht, gibt es dazu nur ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Für das Training zuhause ist es selbsterklärend, dass man sich vor dem Erwerb eines Trainingsgerätes genau überlegt, wo man denn das Gerät aufstellen/anbringen möchte. Am besten ist es, auch nachzumessen, ob sich auch alles so ausgeht, wie man es sich vorstellt. Dabei soll beachtet werden, dass man nicht nur für den Ball und dessen Anbringung Platz benötigt, sondern auch ausreichend Platz hat um sich um den Ball herum zu bewegen.
Doppelendbälle sind meist aus Leder, es gibt sie aber auch aus synthetischen Materialien wie Nylon oder Kunstleder. Welches Material man lieber hat, ist reine Geschmackssache. Allerdings ist ein Doppelendball aus Leder im Schnitt langlebiger als andere, er kann auf längere Sicht einfach mehr Schläge einstecken. Diese Bälle simulieren ein echtes Training, deshalb ist Leder auch ein gutes Material für dieses Trainingsgerät, denn dieses fühlt sich beim Schlagen ähnlich an wie ein echter Gegner.
Welche Marken sind empfehlenswert?
Neben dem Material an sich ist noch ein weiterer Faktor entscheidend, der sich auf die Langlebigkeit des Produkts auswirkt. Das ist natürlich der Anbieter, die Marke des Sportartikels. Um länger Freude an dem neuen Trainingsgerät zu haben, sollte man darauf verzichten, Billigware aus fernöstlichen Ländern zu bestellen, die nach Chemie riechen und beim ersten festen Zuschlagen schon kaputtgehen.
Die Marke RDX zum Beispiel bietet hochwertige Doppelendbälle an, die sich schon mehreren Rezensionen zufolge bewährt haben. Diese Produkte sind gefertigt aus Rindsleder und in ihrer Anbringung unkompliziert. Auch die Marke Bad Company ist ein etablierter Hersteller von qualitativen Sportgeräten, unter anderem eben auch von Boxtrainingsgeräten wie diesem.